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Das fastende Herz (Buchempfehlung Byung-Chul Han: Philosophie des Zen-Buddhismus)
Han bezeichnet die christliche Religion immer wieder als narzißtisch, weil wir in Gott uns selbst finden wollen und umgekehrt. (S. 11ff.) „Der Spiegel ist in sich leer. Er fastet, greift … nach nichts. Er spiegelt ohne Innerlichkeit, ohne Begehren.“ (S.…
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Buchempfehlung: „Wie wollen wir leben?“ von Peter Bieri
Ein Buch von großer Klarheit. Peter Bieri spricht und schreibt als Philosoph in einer für jede und jeden klar verständlichen Sprache. Er ist mir damit ein großes Vorbild. Ich kann das (noch) nicht. Aber ich möchte es lernen. Zentraler Gedanke,…
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Warum brauchen wir Focusing?
Focusing kommt oft in therapeutischen Settings zur Anwendung. Das ist kein Wunder, denn es entwickelte sich im geistigen Umkreis von Carl Rogers, dem Begründer der klientenzentrierten Gesprächspsychotherapie. Gendlin, der „Erfinder“ von Focusing, war Mitarbeiter von Rogers an der Universität von…
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Hat ein Ökosystem ein Bewusstsein?
Ich beschäftige mich gerade mal wieder vertieft mit dem Prozess-Modell, dem Hauptwerk des Philosophen Gene Gendlin. Darin beschreibt er lebendige Prozesse, die aus sich selbst heraus leben. Diese Lebendigkeit ist grundsätzlich ohne Bewusstheit möglich – auch Pflanzen etwa sind im…
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Radikale Autonomie
Keine Angst vor Emotionen. Konstanter Kontakt. Was kommen will, darf kommen. Konstanter Kontakt. Liebe, die alle Widersprüche aufhebt. Konstanter Kontakt. Freiheit und Freiwilligkeit in allem. Konstanter Kontakt. Vertrauen und Sehnsucht als Lebensprinzipien. Konstanter Kontakt. Radikale Autonomie ist maximale Freiheit und…
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Die Höhle
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Facebook und die Grenze des grauen Breis
Wir leben in der Zeit der Postmoderne. Postmoderne heißt, dass wir aus moralischer Sicht nahezu alles tun können, was wir wollen, wenn wir es denn gut begründen. Es gibt in der Lebensführung kein absolutes Richtig oder Falsch. Es gibt keine…
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Was mir gelingen soll, kann ich (anfangs) noch nicht benennen.
Gerhard Ernst schreibt in seinem Buch „Denken wie ein Philosoph“ davon, dass es Dinge gibt, die ein Leben gelingen lassen können (S. 38). Das finde ich interessant. Mir scheint, dass etwas, das einem Menschen gelingt, etwas völlig anderes ist, als…
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TV-Tipp: Einfach philosophieren.
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Die Welt als durchgängiger Traum
„Das Leben und die Träume sind Blätter eines und des nämlichen Buches. Das Lesen im Zusammenhang heißt wirkliches Leben. Wann aber die jedesmalige Lesestunde (der Tag) zu Ende und die Erholungszeit gekommen ist, so blättern wir oft noch müßig und…
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Embodiment bei Schopenhauer (und noch mehr als das)
„Zeit und Raum werden nicht bloß jedes für sich von der Materie vorausgesetzt; sondern eine Vereinigung Beider macht ihr Wesen aus, eben weil dieses, wie gezeigt, im Wirken, in der Kausalität, besteht. (…) Das subjektive Korrelat der Materie oder der…
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Gene Gendlin – In welcher Weise „Ich“ und „Umwelt“ voneinander getrennt werden
Gene Gendlins Gedanke, dass die innere Welt (Gedanken, Gefühle, …) und die äußere Welt (Dinge, Gegenstände) sich erst dadurch voneinander trennen, dass wir als Menschen Muster von Material zu Material übertragen. Dafür braucht es einen „leeren Raum“, den wir außen…
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Gene Gendlin – Implizites Verstehen – Implicit Understanding
Ich denke in diesem Video über einen Artikel von Gene Gendlin nach. Zentral ist der Gedanke, dass es einen Unterschied zwischen implizitem und explizitem Verstehen gibt. Beim expliziten Verstehen sind die Konzepte, die wir denken, getrennt von uns. Sie funktionieren…
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Buddhismus und Quantenphysik
>>Tatächlich gibt es nur eine vollständige, ungeteilte, ganze Welt und nichts anderes. Nur unsere gedanklichen Überlegungen haben uns dazu geführt, daß wir von der Geist-Welt sprechen, wie wenn sie eine realere Welt wäre als die Welt der Sinne, oder umgekehrt…
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Was verloren ging und was uns bleibt
„Auf der Straße spielen Kinder, die einige meiner schwierigsten physikalischen Probleme lösen könnten, weil sie über Formen der Sinneswahrnehmung verfügen, die ich schon lange verloren habe.“ J. Robert Oppenheimer, Vater der Atombombe Mir scheint, die alten Griechen wussten einerseits…
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Ich weiß, dass ich nicht viel weiß
Ich muss zugeben, philosophisch betrachtet bin ich ein Skeptiker. Sokrates ist mir zum Beispiel wesentlich sympathischer als Platon und Aristoteles. Sokrates sagte einfach: „Ich weiß, dass ich nicht weiß“ und fragte seine Mitmenschen danach, was sie denn wüssten. Dabei brachte…
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Embodiment gab es schon in der Antike
Folgender Text ist mehr als zweitausend Jahre alt: Erstlich behaupt ich, der Geist [animus], wir nennen ihn öfter auch Verstand, in dem unseres Lebens Beratung und Leitung den Sitz hat, ist nur ein Teil von dem Menschen, so gut…
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Grenzen der Logik
Sind philosophische Fragestellungen wirklich Scheinfragen, wie die Sprachphilosophie behauptet? Das grundlegend Neue in der modernen Sprachphilosophie ist die Idee, dass die existentiellen Fragen nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest, die Fragen also, was beispielsweise ein sinnvolles…
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Das Leben ist eine Einbahnstraße
Der Philosoph Immanuel Kant war ja ein seltsamer Kauz. Zumindest würden wir ihn heute wohl als einen solchen bezeichnen. Er lebte alleine in seiner Wohnung, heiratete nie und tat sein Leben lang nichts anderes als zu Lesen, Nachzudenken und Bücher…
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(S)he’s got it: Weisheit als Lebensziel
Wofür leben wir? Das ist doch die Frage, die uns alle beschäftigt. Das ist die letzte Frage, die am Ende darüber bestimmt, was wir tun und was wir nicht tun, was wir wollen und was wir nicht wollen, wonach wir…
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Heidegger rockt: es geht auch ohne Trennung von Subjekt und Objekt
Martin Heidegger wirft in Sein und Zeit mal eben die Fundamente der westlichen (Natur-)Wissenschaft, und damit die Art, wie wir das Leben, das Universum und den ganzen Rest sehen, über den Haufen (S. 62): Im Sichrichten auf… und Erfassen geht das…
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Ist die subjektive, innere Welt einfach „nur“ der Körper?
Kann man einem Menschen von außen ansehen, wie er sich von innen fühlt? Kann man dem inneren Empfinden mit Hilfe von Geräten wie Computertomographen oder Elektroden auf die Spur kommen? Oder bleibt ein Rest von „Innerlichkeit“, die nicht erforschbar ist?…
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Da war doch mal was. Wie unser abstraktes Denken die Sinnhaftigkeit des Lebens verdeckt.
Da war doch mal was. Wie unser abstraktes Denken die Sinnhaftigkeit des Lebens verdeckt. In: Focusing-Journal (28 / 2011), S. 30-33. Abstrahiere und Herrsche. Abstraktion ist das Erfolgsrezept der westlichen Welt. Seit mehr als zweitausend Jahren wenden wir dieses Rezept…