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Buddhismus und Quantenphysik

>>Tatächlich gibt es nur eine vollständige, ungeteilte, ganze Welt und nichts anderes. Nur unsere gedanklichen Überlegungen haben uns dazu geführt, daß wir von der Geist-Welt sprechen, wie wenn sie eine realere Welt wäre als die Welt der Sinne, oder umgekehrt von der Welt der Sinne, als wäre sie wirklicher als die Geist-Welt. Aber die Trennung ist eine Erfindung unseres Denkens; was gar nicht geteilt werden kann, wird geteilt, wie wenn es teilbar wäre, und sobald geteilt ist, glaubt der eine Teil so real zu sein wie das unteilbare Ganze. […] Und so lange wir Menschen sind und in Gemeinschaft leben, können wir nicht ewig stimm bleiben; notwendiger Weise steigen Worte in uns auf und wir sagen “Es werde Licht!” Das Licht erscheint und siehe da! auch die Finsternis kommt mit ihm; und beide, Licht und Finsternis, lassen eine Welt der Gegensätze entstehen und wir halten diese Welt für Wirklichkeit. […] Unser Menschliches Bewußtsein ist so beschaffen, daß es in diesem Zustand der Einheit, der Gleichheit (Identität) nicht zu bleiben vermag und wir beginnen, über ihn nachzudenken, um uns seiner bewußt zu werden, ihn klar zu definieren, ihn zum Gegenstand unseres Besinnens zu machen, ihn zu zergliedern, sodaß die Energie, die seit Ewigkeiten in Schweigen und Inaktivität verschlossen war, sich zu Lauten wandelt und sich in der Dynamik menschlicher Aktivitäten manifestiert.<<

[D.T. Suzuki, Wesen und Sinn des Buddhismus. Ur- Erfahrung und Ur- Wissen.]

>>Bohr sagte, beide theoretischen Vorstellungen, die der Teilchenphysik und die der Wellenphysik, seien gleichermaßen gültig, seien komplementäre Beschreibungen einer und der selben Realität. Keine dieser Beschreibungen ist an sich vollständig, und es ist eine Frage der Umstände, ob im gegebenen Fall das Teilchenkonzept oder das Wellenkonzept das angemessenere ist. […] Es ist unter keinen Umständen ein Experiment denkbar, das zeigen würde, daß sich das Elektron gleichzeitig in der einen und in der anderen Weise verhält. […] Experimente, die so ausgelegt sind, daß sie Teilchen entdecken sollen, entdecken stets Teilchen; Experimente, die so ausgelegt sind, dass sie Wellen entdecken sollen, entdecken stets Wellen. […] Wir können die Quantenwelt nur erkunden, indem wir Experimente machen, und jedes Experiment bedeutet ja, daß wir an die Quantenwelt eine Frage stellen. Die Fragen, die wir stellen, sind stark von unserer gewöhnlichen Erfahrung geprägt, so daß wir nach Eigenschaften wir “Impuls” und Wellenlänge” suchen, und wir erhalten “Antworten”, die wir im Sinne dieser Eigenschaften deuten. […] Wenn man weiterbohrt und nach einem physikalischen Bild dessen, was da geschieht, fragt, wird man darauf kommen, daß alle physikalischen Bilder sich in eine Welt von Geistern auflösen, in der Teilchen nur dann real zu sein scheinen, wenn man sie betrachtet, und in der sogar eine Eigenschaft wie der Impuls oder der Ort lediglich ein künstliches Produkt der Beobachtung sind.<<

[J. Gribbin. Auf der Suche nach Schrödingers Katze: Quantenphysik und Wirklichkeit.]

 

Irgendwie kommt es mir so vor, als ob Suzuki und Gribbin hier das selbe beschreiben!? Der eine aus Sicht des Buddhismus, der andere aus Sicht der Physik.

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