-
Verletzbarkeit zulassen
Was erkenne ich im Verschenken des Hungers, wenn ich es aus der Perspektive des Dranbleibens anschaue? Dass der Hunger in immer anderem Gewand daherkommt: Manchmal als Neugier, manchmal als Lust, manchmal als liebevolle Zuwendung, manchmal als der Wille, zu kämpfen,…
-
Ein Sanduhr-Modell (theory for everything, revisited)
Vor einigen Jahren habe ich mal eine grobe, noch völlig unausgegorene theory for everything aufgemalt, naiv und unbedacht. Heute, geschult in Prozessdenken, kann ich das, was ich damals im Sinn hatte, vereinfachter und präziser formulieren. Folgende Grafik fasst das (für…
-
Eugene T. Gendlin: Ein Prozess-Modell. (IV-B: Zeit: Umwelt 2 und Umwelt 3, Geschehen und Implizieren)
Gendlin stellt der üblichen Vorstellung von linearer Zeit (Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft) die Beschreibung einer “organischen” Zeit gegenüber (Implizieren-und-Geschehen; Vorantragen). Lineare Zeit: “Tote” Zeit; Zeitpfeil; Einzelereignisse stehen unverbunden nebeneinander und rücken mit dem Fortlaufen der Zeit von der Zukunft…
-
Eugene T. Gendlin: Ein Prozess-Modell. (IV-A g1 – Relevanz)
Zusammenfassung: Welche Faktoren machen einen relevanten Unterschied in der Hervorbringung von neuem Geschehen? Diese Frage lässt sich in all ihrer Komplexität immer nur rückwirkend präzise beantworten. Prognostisch können wir nur diejenigen Aspekte benennen, die sich in der Vergangenheit wiederholt hatten,…
-
Eugene T. Gendlin: Ein Prozess-Modell. (IV-A f – Ausrichten – focaling)
Zusammenfassung: Das “situative Gewebe dessen, was ist” (Alles-durch-Alles, siehe Abschnitt IV-A e) ist nicht statisch, sondern Prozess – es richtet sich aus sich selbst heraus und von selbst auf einen passenden nächsten Schritt aus, vorangetragen von dem, was ist.
-
Eugene T. Gendlin: Ein Prozess-Modell. (IV-A e – Alles durch alles – eveving)
Zusammenfassung: Die Einzelaspekte einer Situation (eines Organismus, eines Geschehens,… ) ereignen sich immer zusammen von geschehender Ganzheit zu geschehender Ganzheit. Wenn sich etwas ändert, dann ändert sich alles. Das, was dabei als Potenzial impliziert ist, ist immer komplexer, als das,…
-
Eugene T. Gendlin: Ein Prozess-Modell. (IV-A d1 Symbolische Funktionen des Körpers)
Zusammenfassung: Das körperliche Implizieren ist sowas wie eine ganz rudimentäre Vorform des Symbolisierens. Dabei unterscheidet Gendlin fünf verschiedene Formen, wie sich dieses Implizieren ereignen kann. Er legt damit den Grundstein für die weitere Fortführung des Buchs.
-
Ich habe das Potenzial wiedergefunden
Eine zentrale Rolle im prozessphilosophischen Denken spielt der Begriff des Implizierens. Das Implizieren lässt sich als eine Art von Potenzial verstehen, das jedem Prozess für seine eigene Fortsetzung innewohnt. Dabei ist es unerheblich, ob wir über Denkprozesse, Beziehungsverläufe von Paaren,…
-
Eugene T. Gendlin: Ein Prozess-Modell. (IV-A b – Ein gesamtes Implizieren)
Zusammenfassung: Wenn ein gestoppter (Teil-) Prozess wieder aufgenommen wird, wird die Fortsetzung der Rest-Sequenz wieder vom “Großen Ganzen” impliziert. Es ist dann nicht mehr der einzelne (Teil-) Prozess, der impliziert, da es diesen als solchen nach der Wiederaufnahme gar nicht…
-
Eugene T. Gendlin: Ein Prozess-Modell. (II – Funktionszyklus)
Zusammenfassung: Prozesse lassen sich beschreiben als ein In- und Miteinander von Implizieren und Geschehen. Was impliziert ist, kann geschehen (keine Kausalität), Prozesse tragen eine Tendenz zur eigenen Fortsetzung in sich (Implizieren impliziert weiteres Implizieren; Geschehen impliziert weiteres Geschehen) und…