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#159 | Flucht vor Dir selbst – Angst vor dem Ankommen

Es gibt viele Gründe, warum wir nicht mit uns selbst in Kontakt sind – weil wir Angst davor haben, etwas zu verpassen, weil wir damit das Funktionieren des Systems gefährden oder weil wir einer bestimmten Emotion ausweichen wollen. Was genau ist es bei Dir?

Kürzlich führte ein Gespräch mit einer Freundin zu der Erkenntnis, dass viele von uns eine Furcht vor dem Ankommen haben. Dieses Gefühl zeigt sich oft in einem ständigen Verlangen nach Mehr, einem rastlosen Hunger, der uns antreibt. Doch interessanterweise kann das Weglaufen vor uns selbst manchmal dazu führen, dass wir uns selbst besser verstehen und zu uns selbst finden.

Die Angst vor dem Ankommen lässt sich in vielen Lebensbereichen finden, sei es in Beziehungen, Familienstrukturen oder der Suche nach Berufung. Es geht dabei nicht nur um das physische Ankommen an einem Ort, sondern auch um das Ankommen im Hier und Jetzt, bei dem, was wir gerade tun. Vielleicht kennst auch du dieses Gefühl der Unruhe, das dich weitertreibt?

Die Herausforderung, wirklich im Moment zu sein kann mit der Angst vor dem Ankommen verbunden sein. Die Furcht, dass das Leben ohne einen weitergeht, kann aufflackern, ebenso wie die verschiedenen Strategien, dieses innere Loch zu füllen – sei es durch Konsum, Medien oder ständige Beschäftigung.

Diese Angst existiert nicht nur auf individueller Ebene, sondern kann auch systemisch sein. Systeme, sei es in der Arbeit oder in Beziehungen, können darauf angewiesen sein, dass wir kämpfen und aggressiv sind. Die Vorstellung, aus diesem Kampfmodus auszusteigen und im Moment anzukommen, kann eine echte Gefahr für das Funktionieren des Systems bedeuten.

Ankommen bedeutet letztlich, bewusste Entscheidungen zu treffen, Dinge bewusst nicht zu tun und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Die Fülle des Lebens wird nicht verschwinden, sondern wird mehr zu unserer eigenen Fülle, wenn wir loslassen. Ankommen bedeutet, getragen zu werden, wenn wir den Fuß in die Luft setzen, anstatt in den Abgrund zu fallen. Es ermutigt dazu, in kleinen Momenten des Tuns wirklich präsent zu sein und so einen sicheren Boden zu schaffen.

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