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Gendlin = Luhmann + X

Gendlin: “”The past” which now participates in shaping the present is not what happened long ago, but a past that functions in this present. The unseparated many are in interaction first, and only then specifiable one by one. What each is, has already been affected by the others which were already affected by it. There is one implied next step which many facets have shaped in one fresh formation that is not deducible from an antecedent pattern or set of units, but from which new units and patterns can be generated.”

Luhmann sagt etwas ganz ähnliches. Skript “Einführung in die Systemtheorie” (Fernuniversität Hagen, S. 23): “Der Ausgangspunkt für weitere Operationen ist damit immer der aktuelle Zustand, in dem sich das System gerade befindet (welcher seinerseits das Resultat vergangener Operationen ist). Autopoioetische Systeme sind in diesem Sinne nicht-triviale Maschinen, die bei ihrem Operieren stets den eigenen Zustand berücksichtigen – was sie für einen externen Beobachter unkalkulierbar macht und die Frage, ob sie determiniert oder indeterminiert bleiben, in praktischer Hinsicht irrelevant werden lässt.”

Darin gleichen sich die beiden, Gendlin und Luhmann. Gendlin geht jedoch noch einen kleinen Schritt weiter, wenn er auf die Absurdität hinweist, ein System von außen beobachten zu wollen, um z.B. herauszufinden, wie es wohl als nächstes handeln wird: “The observers are living bodies; they are us! The connections which they supply are inherent internal connections. Shall we now study the observers (ourselves) by positing still another set of observers to connect us in their spectated space and time?”

Ist irgendwie auch eingängig. Wenn wir Systeme (auch ein einzelner Mensch ist ein System) von außen beobachten wollen, und dabei das Implizite nicht verlieren wollen, müssten wir streng genommen einen zweiten subjektiven Beobachter hinstellen, der den Beobachter beobachtet. Sodann einen Beobachter, der den Beobachter des Beobachters beobachtet. Und so fort. Das wäre zum einen ganz schön anstrengend und zum anderen hat ja bereits der alte Gevatter Aristoteles erkannt, dass ein Dritter Mensch im Grunde genommen nicht möglich ist.

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