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Gelingen = Dreifache Stimmigkeit

Zu beachten ist, dass in den Kreisen des Venn-Diagramms nicht einfach nur „Ich“, „Du“ und „Prozess“ geschrieben steht: Es sind die Relationen von mir zu mir selbst (innere Stimmigkeit), von mir zu anderen Personen (äußere Stimmigkeit) und die langfristige Perspektive der Nachhaltigkeit (Stimmigkeit mit dem Prozess), die sich in ständiger Bewegung und in potenzierter Relation zueinander befinden. Das meint: Alle Relationen bedingen einander. Wenn sich in einer Relation etwas ändert, so sind die anderen beiden ebenfalls unmittelbar mit affiziert.

Prozesshaft gedacht kann die dreifache Stimmigkeit also niemals als ein statischer Endzustand verstanden werden. Sie ist ein vorantanzendes Gebilde, welches sich beständig neu austariert. Als asymptotische Zielvorstellung ist es möglich, eine dreifache Stimmigkeit anzustreben, aber es ist nicht möglich, sie vollständig und in einem absoluten Sinne zu erreichen und auch nicht, sie dauerhaft und sicher unter Kontrolle zu bekommen oder zu halten. Gelingen muss demnach immer wieder aufs Neue ermöglicht werden.

Die Wahrscheinlichkeit für sein Eintreten hängt davon ab, ob es uns möglich ist, den Fokus unserer Aufmerksamkeit täglich und in allen großen und kleinen Entscheidungen in den Überlappungsbereich aller drei Relationen lenken zu können. Hierfür sind Techniken und Interventionen des Focusing und TAE (im Sinne Gendlins) die entscheidenden methodischen Werkzeuge. Insbesondere Fragetechniken, die auf implizite dialektische Strukturen und auf inhaltliche Paradoxien zwischen Kommunizierenden abzielen, ermöglichen es, Fokuspunkte der dreifachen Stimmigkeit immer wieder aufs Neue zu finden, zu erkunden und für konkretes praktisches Handeln fruchtbar zu machen.

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