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#179 | Unsicherheit IV: Nackte Panik

Um uns aus nackter Panik herauszuholen, brauchen wir gar nicht viel: Vor allem lange Ausatemzüge sind hier hilfreich. Ein Organismus, der lange ausatmet, kann nicht zugleich paniken.

In stressigen Momenten, wenn die Panik hochkocht, ist es entscheidend, einen Ort der Ruhe zu finden. Stell dir vor, du suchst die kleine Insel, wo die Panik nicht existiert, um festen Boden unter den Füßen zu finden. Panik ist eine intensive Emotion, biologisch geprägt, um in Gefahrensituationen zu überleben. Doch im Alltag geraten wir oft ohne klaren Grund in Panik. Es kann auch sein, dass eine gehaltene Panik in unserem Körper feststeckt, was als Trauma bezeichnet wird.

Heute geht es darum, sich behutsam mit dieser latenten Panik auseinanderzusetzen. Es ist wichtig, einen sicheren Freiraum zu schaffen, ein Gefühl von Sicherheit zu etablieren. Stelle dir vor, wie es ist, wenn eine Katze oder ein Hund ruhig schläft – ein entspanntes, sicheres Grundgefühl. Dieses Gefühl kannst du bewusst in dir entstehen lassen, indem du darauf achtest, wo in deinem Körper sich Wärme und Entspannung ausbreiten.

Vermeide es, in die Panik hineinzufallen und konzentriere dich stattdessen auf das ruhige Gegengefühl. Panik neigt dazu, sich zu verstärken, wenn wir ihr zu viel Aufmerksamkeit schenken. Beachte die subtilen Anzeichen von Wohlgefühl in deinem Körper, selbst wenn die Panik dominiert. Achte auf deine Atmung – die schnelle, flache Panikatmung im Vergleich zur langsamen, tiefen Atemübung, die Ruhe und Entspannung fördert.

Panik geht oft mit Muskelanspannung einher, insbesondere im Bereich des sogenannten Hara-Punktes, etwa eine Handbreit unter dem Bauchnabel. Wechsle bewusst zurück zum entspannten Gefühl des schlafenden Tieres. Erkenne, dass Panik eine überschreibende Qualität hat, aber das wohlige Grundgefühl bleibt vorhanden. Es ist wichtig, nicht in die Panik einzutauchen, sondern sich stattdessen in das ruhige Gegengefühl zu begeben. Du kannst das selbst entscheiden. Verstehe, dass du die Wahl hast. Immer.

Achte auch auf deinen Herzschlag, der sich bei Panik beschleunigt. Nutze bewusst Atemübungen, um die Atmung zu vertiefen und die Herzfrequenz zu beruhigen. Spiele mit der Atempause, verlängere sie, während du auf die Veränderungen in deinem Herzschlag achtest. Dieses bewusste Erleben kann dir helfen, einen inneren Freiraum zu schaffen, in dem du der Panik nicht (mehr) hilflos ausgeliefert bist.

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