Wenn ich erstmal im Bett bin, mit einem Buch in der Hand, ist alles gut. Vorher ist es eher schwierig. Die Langeweile, schreibt Han in “Duft der Zeit”, ist ein Zeichen davon, dass man in Aktivität gefangen ist (S. 84). Das finde ich spannend. Je aktiver ich bin, desto mehr wird mir langweilig. Weil die Aktivität keine Fülle hat, kein Sein, keinen Sinn. Ich klicke mich durch Websites, Mediatheken, schaue mir Kabarettsendungen an, schlafe dabei ein. Fühle mich leer. Wache wieder auf, schaue weiter. Es fällt mir schwer, mich loszureißen. Gerate immer tiefer in diesen Strudel. Werde unzufrieden.
Der Moment, an dem ich den Laptop zuklappe, ist befreiend. Ich lege mich ins Bett. Da ist das Buch, ein paar Gedanken, und ich bin wieder da. DIe Fülle ist wieder da. Schade, dass es jetzt schon so spät ist. Sonst hätte ich mir noch einen Tee gekocht. So aber werde ich bald einschlafen. Tee lohnt sich nicht mehr. Die Zeilen lohnen sich dennoch. Immer und jederzeit. Sie sind grundsätzlich dem Bildschirm vorzuziehen.
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