A Informationsverarbeitungsansatz:
Filtertheorien besagen, dass wir nur einen Bruchteil der aufgenommenen Reize weiterverarbeiten. In der Verarbeitung der mannigfaltigen Reize, die auf uns einprasseln, werden nur die relevanten Informationen herausgelesen und prozessiert, um schließlich Verhalten zu generieren. Ziel des Filterns ist die Reduktion von Komplexität.
B Prozessdenken:
Die Idee des Focaling besagt, dass alles-mit-allem verwoben ist und aus dieser Verwobenheit heraus den nächsten Schritt hervorbringt. Alle Aspekte der Situation richten sich dabei so aus, dass genau ein Schritt möglich wird, und zwar nicht irgendein beliebiger, sondern genau dieser. Auf diese Weise wird Komplexität vorangetragen.
A x B:
Das Vorantragen von Komplexität ist Reduktion von Komplexität. Nur, indem wir auf wesentliche Aspekte der Situation achten, wird es uns möglich, sie überhaupt voranzutragen. Das Ausrichten ist dabei gewissermaßen selbst schon das Filtern, aber es ist kein Filtern, das bestimmte Aspekte weglässt, sondern eines, das alles integriert und die Vielfalt in dieser Integration vereinfacht. Wie auch sollte man bestimmte Aspekte der Situation ausblenden? Filtern ist demnach ein “mehr werden”, ein “anreichern”, nicht ein “weniger werden”. Die Gretchenfrage heißt, woher der Filter (wie er in den Infoverarbeitungstheorien definiert wird), eigentlich weiß, welche Infos er weglassen kann und welche nicht. Man könnte sagen: Erfahrung. Aber was ist Erfahrung eigentlich? Erfahrung wäre hier die Tatsache, dass nur bestimmte Aspekte der Situation den Handlungsprozess voranzutragen vermögen. Nur diese Aspekte geschehen in die Offenheit der Handlungsmöglichkeiten hinein und tragen das Handeln voran. Alle anderen geschehen auch, aber sie tragen nicht voran. Das ist der Filter: Sich nur von bestimmten Aspekten vorantragen zu lassen. Um zu wissen, welche das sind, muss ich natürlich das Ganze wahrnehmen.
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